Fettansammlung im Bauchbereich kann sogar tödlich enden

Es ist schon länger bekannt, dass eine Fettansammlung im Bauchbereich das Risiko an Diabetes oder an einer Herzkrankheit wesentlich erhöht. Aber jetzt wurde auch entdeckt, dass eine Fettansammlung im Bauchbereich auch für den Tod in jungen Jahren verantwortlich gemacht werden kann.

In einer der größten und längsten Untersuchung der Welt beobachteten Forscher etwa 360.000 Menschen in Europa. Aus den Forschungsergebnissen geht hervor, dass bei den Menschen mit dem größten Fettgewebe im Bauchbereich das Risiko an einem frühen Tod ungefähr doppelt so hoch ist wie bei den Versuchspersonen, die im Bauchbereich weniger Fett ansammelten. Das Risiko zu sterben erhöht sich mit der Vergrößerung des Bauchumfanges, unabhängig davon, ob diese Person übergewichtig ist oder nicht.

Zurzeit liefert diese Untersuchung die meisten Belege dafür, dass Menschen mit einer Fettansammlung im Bauchbereich früher sterben als andere. „In dieser Studie konnte nachgewiesen werden, dass diese Fettansammlung im Bauchbereich auch dann einen Risikofaktor bedeutet, wenn die Menschen nicht übergewichtig sind. Wir kennen wenige solche Faktoren, welche das Risiko des frühen Todes in diesem Ausmaß erhöhen und nicht mit dem Rauchen oder Alkoholkonsum zusammenhängen“ – behaupteten die Forscher.

Diese Form der Fettverteilung im Körper (in diesem Fall im Bauchbereich) wird häufig mit einem Apfel verglichen. Menschen, die Fett eher am Po oder an den Oberschenkel ansammeln, gehören zu dem so genannten Birnentyp. Es wurde schon früher entdeckt, dass die Apfeltypen, im Vergleich zu den Birnentypen, ein größeres Risiko haben einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Die Untersuchungen der letzten Jahre wiesen auch nach, dass die „eingebauten Rettungsringe“ im Körper auch mit einer Reihe anderen Krankheiten zusammen hängen, wie zum Beispiel mit Diabetes oder mit Verwirrtheit im Alter. Das ist aber eine neue Entdeckung, dass Fettgewebe am Bauch unabhängig von den anderen Risikofaktoren das Risiko des frühen Todes erhöht – behaupten die Forscher.

Die Forscher beschrieben die Menge der Fettgewebe mit zwei Parametern: mit dem Taillenumfang und mit dem Verhältnis des Taillen- Hüftenumfanges. Sie beobachteten zehn Jahre lang 359.287 Menschen aus Europa. In diesen zehn Jahren haben sie 14.723 Todesfälle registriert. Nach dem Herausrechnen der anderen Risikofaktoren fanden sie heraus, dass jeder zusätzliche Zentimeter des Taillenumfanges oder das Verhältnis des Taillen- Hüftenumfanges das Risiko erhöht. Bereits eine Erhöhung des Taillenumfanges um 3 Zentimeter steigerte auch das Risiko eines frühen Todes um 13 bis 17 %.

Laut den Experten kann man diese Ergebnisse auch wie folgt erklären: das Fettgewebe in der Bauchhöhle produziert in größeren Mengen entzündliche „Stoffe“ als das Fettgewebe in den anderen Körperteilen. Diese Entzündung spielt eine wesentliche Rolle bei der Herausbildung von den verschiedenen Herzkrankheiten.

Wie hoch ist Ihr Risiko?

Den Taillenumfang muss man an der schlanksten Stelle der Taille messen. Bei Männern muss man bei einer Umfang bei mehr als 100 cm, bei Frauen bei mehr als 90 cm von einem erhöhten Risiko sprechen .

Zur Bestimmung des Verhältnisses des Taillen- Hüftenumfanges muss man den Quotienten der Maße der Taille und der Hüfte nehmen. Bei Männern bedeutet ein Wert über 0,9 und bei Frauen 0,8 ein erhöhtes Risiko.