Warum sind wir in den Wintermonaten schlechter gelaunt?

Am Anfang der Wintermonate kommt es häufig vor, dass sich die Gemütsverfassung der Menschen einfach und ohne jeglichen Grund verschlechtert. Im Frühling fühlt man sich dann wieder wohler. 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung Europas kann von sich behaupten, dass sie auf diese saisonbedingten psychischen Veränderungen empfindlich sind.

Zwei bis drei Prozent behauptet sogar, sie würden unter einer saisonbedingten Depression leiden. Am meisten sind davon Frauen betroffen. Laut des französischen wissenschaftlichen Magazins Science et Vie gibt es keine biologischen Mechanismen, die diese Störungen alleine erklären würden. Wissenschaftler und Ärzte behaupten gleichzeitig, dass die Senkung der Intensität des Lichtes in den Wintermonaten eine zentrale Rolle spielt, da diese unsere innere Uhr verstellt.

Die Sonne steuert unseren Rhythmus

Sonnenschein spielt nämlich eine zentrale Rolle in der Synchronisation des biologischen Rhythmus des Körpers. Letzteres steuert die Hormonauswahl. In dieser Hinsicht ist die bekannteste Wirkung die Veränderung der Lichtempfindlichkeit der Retina. Dieses Phänomen spielt eine Rolle bei der Produktion von Hormonen, welche den Tag-Nacht-Rhythmus des Körpers steuern. Wenn Licht auf die Retina fällt, gibt diese die Information an das Gehirn weiter, welches sofort ein Signal an die Zirbeldrüse, welche das Melatonin produziert, weiterreicht.

Sofort wird die Hormonproduktion gestoppt. Deswegen ist tagsüber der Melatoninspiegel in unserem Körper sehr niedrig. In der Nacht steigt er stetig an, den Gipfel erreicht er zwischen drei bis vier Uhr in der Früh. Bei Patienten, die unter einer saisonalen Depression leiden, ist der Melatoninspiegel tagsüber sehr hoch. Dieses Phänomen wirkt sich auf ihren Gemütszustand längerfristig aus und verursacht Schlafstörungen.

Ungefähr vor zehn Jahren wurde entdeckt, dass nicht nur die Augen, sondern auch die Haut gegenüber Licht empfindlich ist. Dies wirkt sich auch auf den Biorhythmus der Einzelnen aus. Das zeigt wiederum, dass dieses Gebiet noch reichlich Anlass zu weiteren Forschungen bietet.