Ruhe bewahren ist während aller Erste-Hilfe-Maßnahmen oberstes Gebot. Trotzdem ist meistens eine schnelle Reaktion erforderlich. Das gilt besonders für den Fall einer Verbrennung. Flammen an brennender Kleidung sollten am besten mit einer Löschdecke oder ähnlichen Textilien erstickt werden. Am sichersten sind Materialien aus Baumwolle. Menschen, die Feuer gefangen haben, können auch zu Boden geworfen und gewälzt werden.
Brandwunden sollen so schnell wie möglich, mindestens 10 Minuten unter fließendem Wasser, gekühlt werden. Da eine sofortige Kühlung nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch weitere Schädigungen des überhitzten Körpergewebes verhindert, kann auch improvisiert werden: Abspülen mittels Getränken kann durchaus hilfreich sein, nicht allerdings mit irgendwelchen Chemikalien.
Vorsicht Feuer – © Sean MacLeay – Fotolia.com*
Zur Verhinderung von Infektionen müssen Brandwunden abgedeckt werden. Spezieller Verbandmull für Verbrennungen ist hier das erste Mittel der Wahl, andere Verbandstypen sind auch geeignet. Zur Not können auch saubere Taschentücher Anwendung finden. Verbrennungen verursachen häufig einen lebensgefährlichen Schockzustand. Dem entgegen zu wirken, verläuft wie in anderen Erste-Hilfe-Situationen auch. Schocklagerung bedeutet heute grundsätzlich, dass der Patient mit leicht erhöhtem Oberkörper auf dem Boden positioniert wird.
Stabile Seitenlage
Die früher übliche Stufenlagerung wird heute offiziell nicht mehr gelehrt. Die verletzte Person muss warm gehalten und deswegen zugedeckt werden. In dieser Lage darf kein Mensch alleine gelassen werden, Beruhigung und weitere Beobachtung des Opfers sind angesagt. Tritt Bewusstlosigkeit ein, ist die Anwendung der stabilen Seitenlage unumgänglich.
Puls und Atmung kontrollieren
Dann müssen unbedingt Puls und Atem kontrolliert werden! Denn sollte sich ein Atemstillstand einstellen, muss sofort künstlich beatmet werden, ein zusätzlicher Herzstillstand erfordert eine Reanimation mit Herzmassage. Die Reanimation muss solange ausgeführt werden, bis ein professionelles Rettungsteam den Ersthelfer ablöst. Denn mit einem spontanen Wiedereintritt der Herztätigkeit kann nicht gerechnet werden!
Im Notfall 112 sofort anrufen!
So früh wie möglich sollte bereist ein Notruf unter der Nummer 112 abgesetzt worden sein. Jeder sollte sich die 5 „W-Infos“ vergegenwärtigen: Was geschah, wie viele Verletzte, wo, welche Verletzungen und: Warten auf Rückfragen. Denn: Die Leitstelle beendet den Notruf, nicht der Ersthelfer!